(Gievenbecker) Das segelnde Klassenzimmer

Der Funke für die Teilnahme am Programm „Klassenzimmer unter Segeln“ (KUS) sprang wohl schon vor zwei Jahren auf die damals 14-jährige Schülerin des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums über. Nach einem Vortrag im Hansa-Segelclub loderte endgültig der Wunsch auf am Bildungs- und Forschungsprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg teilzunehmen. „Erforsche in deinem Unterricht die Natur und unbekannte Kulturen hautnah und erfahre Abenteuer aus erster Hand!“, heißt es auf der KUS-Homepage.
Das segelnde Klassenzimmer 3

„Das größte Abenteuer meines Lebens“, so beschreibt einer der jungen Matrosen seine große Reise auf dem Segelschiff „Thor Heyerdahl“. Mit an Bord und Mitglied der 34köpfigen Crew aus SchülerInnen der 10. und 11. Jahrgangsstufe ist auch Clara Henrike Müller aus Gievenbeck.

Sechs Monate lang kreuzen die SchülerInnen aus der ganzen Republik, begleitet und betreut von einer professionellen Mannschaft aus SeglerInnen und PädagogInnen, über die Welt- meere. Doch nicht als eine lockere Kreuzfahrt mit Vollversorgung, sondern als arbeits- und unterrichtsreiche Reise zu festen Zielen und vor allem zu sich selbst.

Selbstverständlich gibt es an Bord täglich Schulunterricht. Dann muss die Jung-Crew alle Aufgaben an Bord übernehmen – von den Wachen, über die Verpflegung bis hin zur Pflege des Bootes. Zusätzlich sind für die Landgänge Referate zu Land, Leuten und Geschichte vorzubereiten.

Auch Clara Henrike hat vor erteilter Zusage einen intensiven Auswahl- und Vorbereitungsprozess mit Bewerbungsschreiben, Kennenlern-Wochenende und einer Probefahrt hinter sich gebracht.
Dann musste eine lange Liste abgearbeitet werden – Dokumente waren beizubringen, der Impfstatus der Reise anzupassen und alles Gepäck auf zwei Taschen unterzubringen. Segeln muss zu Beginn des Törns übrigens keiner der Jugendlichen können.

Eine weitere Aufgabe: Für Kuba wurde ein Fahrrad benötigt, das nach dem Aufenthalt an ein Partnerprojekt auf der Karibikinsel weitergegeben werden kann. Clara Henrike Müller wurde schnell bei Roland Kainz fündig. Der Fahrradhändler aus Gievenbeck unterstützte dieses besondere Projekt auf Anhieb.

Dann, endlich, ging es am 12. Oktober von Kiel aus los – erstes Ziel Brest, dann Teneriffa, später die Kleinen Antillen, Panama und Kuba. Der Kontakt zwischen Eltern und Kindern ist bis zur Rückkehr am 25. April 2026 überschaubar. Nur bei Landgang, für einen von den Jugendlichen selbst festgelegten Zeitraum, darf das Handy benutzt werden. Immerhin kann die Reise über das Logbuch und den Blog auf der KUS-Homepage verfolgt werden. Und der genaue Standort des Bootes über einen Ortungsdienst. „Wenn man nichts hört, ist alles gut“, wissen Clara Henrikes Eltern. Für Mütter, Väter und Kinder eine ganz neue Erfahrung, an der beide Seiten wachsen werden.
Veit Christoph Baecker

Weitere Informationen und der Blog der aktuellen Reise finden
sich online unter
https://kus-projekt.de/

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